Burg-Gymnasium
Bad Bentheim

Projektbericht Herr Dr. Füser (Lissabon)

Teaching Cinema in the Classroom and Beyond


Lissabon, 04.10.2017-12.10.2018


Diese Erasmus-Fortbildung in Lissabon erwies sich als Volltreffer, nicht nur, weil die Veranstaltung in einer der spannendsten Metropolen Europas stattfand, sondern weil der Workshopleiter, Axel Wizcorke, die bestmögliche Wahl war.

Drei Kolleg*innen aus Bulgarien, Griechenland und Deutschland trafen sich in der Privatwohnung des Dozenten, um intensiv sieben Tage lang zum Thema Film zu arbeiten. Dass der Dozent nicht nur auf fast allen Positionen eines Filmsets bereits gearbeitet hat, Drehbuch, Kamera, Filmmusik und Regie beherrscht, als Requisiteur in internationalen Kinoproduktionen mitwirkte („Das Leben der Anderen"), sondern auch über eine riesige DVD-Sammlung verfügt, souverän Filmzitate zu allen Themen auswählen kann, und über einen Raum voller Stative, Kameras, Objektive und technischer Hilfsmittel – viele davon selbst gebaut – gebietet, war wesentliche Grundlage für eine arbeitsreiche, aber unvergessliche Woche in der „weißen Stadt" am Tejo.

Die Voraussetzungen der Teilnehmer*innen waren dabei recht verschieden: Während die beiden Kolleginnen aus Bulgarien und Griechenland erst noch Filmprojekte an ihren Schulen initiieren wollen, verfügte ich schon über Vorkenntnisse und 10 Jahre Erfahrungen mit der Erstellung von Filmdokumentationen mit Schüler*innen. Aber man lernt eben nie aus und auch durch das „Lehren", das Weitergeben seiner Erfahrungen. Gleichzeitig hatte ich meine eigene Agenda: mehr Sicherheit im Umgang mit der Kameratechnik sowie die Zusammenstellung guter, aber günstiger technischer Hilfsmittel.

„Die Fantasie ist ein Muskel, den man täglich trainieren muss." (Jean-Claude Carriére)

Theoretisch setzten wir uns zunächst mit dem Ansatz von Alain Bergala, „Kino als Kunst", auseinander. Dabei verlagert sich der Schwerpunkt der medienpädagogischen Arbeit von einer auf Analyse und Rezeption ausgerichteten Filmpädagogik hin zu einer Pädagogik des Schaffensprozesses. An den Tagen darauf folgten theoretische Impulse zum Storytelling, zur Entwicklung von Drehbuch und Storyboard und zu vielen technischen Fragen rund um das Filmen. Nachmittags wurde die Theorie in der Praxis geübt: Kamera und Licht (natürliches Licht, 3-Punkte-Licht, „Augenlicht"), richtige Handhabung verschiedener Tripods und weiche Kamerabewegungen, Objektive, Objektivadapter, Filter, „Schärfe ziehen", Handkamera versus Glidecam und Gimbal. die richtige Tonaufnahme und die Einsicht, dass guter Ton wichtiger ist als gute Bilder. Von der schönen Stadt hätte man nur wenig gesehen, wenn nicht die praktischen Übungen an jene Sightseeing-Hotspots verlegt worden wären, auf die sich die Teilnehmer*innen zu Beginn der Woche geeinigt hatten.

Für die in der Gruppe entwickelte Kurzfilmidee, eine Begegnung mit dem portugiesischen Nationalautor Fernando Pessoa, führte der Weg dann von Pessoas Lieblingsplatz im Café Martinho da Arcada an der Praça do Comércio entlang des Tejo nach Belém zum Grab des Dichters im Mosteiro dos Jerónimos. Die Montage des Materials machte abschließend noch einmal deutlich, wie viele Bildeinstellungen, Geräusche und Mühe es selbst für einen Kurzfilm braucht.

Unter'm Strich: ein sehr gehaltvolles Seminar in menschlich angenehmster Atmosphäre in einer wundervollen Stadt bei allerbestem Wetter.

Um groß zu sein, sei ganz: entstelle und
verleugne nichts, was dein ist.
Sei ganz in jedem Ding. Leg, was du bist,
in dein geringstes Tun.
So glänzt in jedem See der ganze Mond,
denn er steht hoch genug.

(Fernando Pessoa)


Dr. Thomas Füser

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