Burg-Gymnasium
Bad Bentheim

Schöner wohnen im Schultheater

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„YouTopia. Ohne uns könnten wir hierbleiben“ heißt das Theaterstück von Katja Hensel, das am 8. und 9. Juli 2022 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 am Burg-Gymnasium aufführten; Regie führte Dr. Thomas Füser. 

Vier Jugendliche sind „ausgestiegen“ – oder vielleicht nur ausgerissen, um „abzuhängen“. Statt bei ihren Eltern wohnen sie nun im Möbelhaus. Am Beginn stand eine „Video-Challenge“, also eine sinnfreie Selbstinszenierung zur Befriedigung des juvenilen Geltungsdrangs, wie sie millionenfach in den sozialen Medien zu finden sind: die vermeintlich verbotene Nacht im Möbelhaus, die gefilmt und bei YouTube – oder wo auch immer – hochgeladen Anerkennung verschaffen soll. Aus der einen Nacht wurden Tage, Nächte, Wochen.

Möbel-Models

Freilich haben Irma, Pia, Liam und Enno ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht: Der Akt des Aufbegehrens, das dauerhafte Leben im Möbelhaus, ist von der Marketingabteilung längst einkalkuliert. Mit den jugendlichen Statisten als Möbel-Models sollen Kunden zum Kauf angelockt werden, die sich ebenfalls unangepasst wähnen. Die Masche funktioniert, das Sofa „Malaga“ und anderer Einrichtungskram, der mit sehnsuchtsvollen Ortsnamen versehen ist, verkaufen sich wie geschnitten Brot. Die jugendlichen Rebellen sind also die nützlichen Idioten marktwirtschaftlicher Verwertungslogik.

Das ist die Ausgangslage, die man als findig-gewitzt oder unrealistisch-bemüht ansehen kann. Was dann folgt, sind Gespräche desorientierter Sinnsucher über Kummer und Sorgen, Wünsche und Träume, die man werbewirksam auch als Utopien aufwerten kann. Peinliche Eltern spielen eine Rolle, Alterität, Mobbing und Traumata auch – und der durchdringende Kapitalismus ohnehin. Weil die Langeweile und das Sich-gegenseitig-auf-die-Nerven-Fallen nicht auszuhalten sind, verschafft man sich Rauschzustände, indem man die Luft möglichst lange anzuhalten versucht. So ist die substanzlose Sucht nicht gleich mit der Verwahrlosung manch stofflicher Droge verbunden. Und kostet nix!

Atemlose Abhänger

Die Zuschauer erwartet jugendnahe Sprache mit überraschend-unterhaltsamen Wendungen, aber auch viel Utopie-Kaffeehaus-Philosophie: Das Stück vermittelt beispielsweise die Erkenntnis von der „Abhängigkeit vom ,Abhängen‘“. Es lässt die Hoffnung aufkeimen: „Der Passivismus wird die Welt retten!“. Und es trägt die Aufforderung heran: „Ändert euch selbst!“. Wir lernen den Zusammenhang zwischen Bambi und Gandhi kennen. Und wir erfahren zudem, dass wir gerade alle nicht sehr belastbar seien. So weit, so gut.

Am Ende scheint die Botschaft zu sein: Möbelhäuser sind mies, gehen in Flammen auf, aber angekokelte angegliederte Gartencenter sind gut. Und die Utopie als schöne neue Welt wird im Gartenbedarfseinzelhandel konkret: Lasst Blumen sprechen – oder lasst sie uns zumindest verkaufen. So genau weiß man es am Ende nicht, es bleibt viel Raum zum Rätseln und Nachdenken.

Direktorin Johanna Schute lobte die Schülerinnen und Schüler für ihr engagiertes Schauspiel. Sie meinte, sie hätten verschiedene Lebensentwürfe gelungen dargeboten und den Bogen von einem pessimistischen Anfang zu einem positiven Ausblick gespannt. Sie freute sich, dass nach der Pandemie-Pause wieder Theater gezeigt werden konnte, und bedankte sich bei Regisseur und Deutschlehrer Füser mit einer Flasche erprobten Weins.

Nach den Theaterabenden meinte Noel Hüwe, er fände es immer wieder beeindruckend, welche Leistungen die Schülerinnen und Schüler auf der Bühne zeigten. Gerade wenn man manche aus dem Unterricht kenne, sei das eine echte Überraschung. Das trifft ohne Zweifel zu. Beim ersten Theaterabend überzeugten beispielsweise besonders Merle-Marie Koch und Moritz Lohrberg, um nur eine weibliche und eine männliche Hauptrolle zu nennen. Gleiches gilt für Sabiha Kekheya mit ihren stimmigen Songs. Und generell: Die teils umfangreichen Texte beherrschten die Schülerinnen und Schüler problemlos!

Text: HUM
Bilder: Max Lohrberg (BGB-Abiturient 2022), HUM

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