Reifen platt? Kette ab? Licht defekt? Oft sind es die kleinen Dinge, die eigentlich leicht repariert werden könnten, wenn man nur wüsste, wie es geht. Und oft fehlt dann auch noch das passende Werkzeug oder das Fachwissen.
Mit der Fahrrad-Reparaturwerkstatt am Burg-Gymnasium möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern unkompliziert Hilfe zur Selbsthilfe anbieten und ihnen das Wissen rund um die Fahrradreparatur vermitteln.
Die Fahrrad-Reparaturwerkstatt ist ein generationsübergreifendes und integrierendes Projekt. Hier können Schüler aus allen Nationen, Eltern, Großeltern und Lehrer unbefangen und ungezwungen zusammenarbeiten. Die Anleitung und Betreuung der Schülerinnen und Schüler übernehmen fahrradbegeisterte Schüler, Großeltern und Lehrer, die ihre Fachkenntnisse gerne weitergeben möchten und mit Rat und Tat Hilfe zur Selbsthilfe anbieten.
Schülerinnen und Schüler wachsen heute oft in einem Umfeld auf, in dem viele Dinge, wenn sie einmal defekt sind, weggeworfen und schnell wieder neugekauft werden. Aufgrund der begrenzten Ressourcen sollen die Schülerinnen und Schüler aber einen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Umwelt lernen. In unserer Fahrradwerkstatt können neben der Vermittlung von Fach- und Sachwissen Grunderfahrungen mit dem Umgang mit verschiedenen Materialien und auch mit Werkzeug gemacht werden. Durch das angeleitete eigenständige Reparieren von Fahrrädern erfahren die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen praktischen Kompetenzen, was ihnen Erfolgserlebnisse verschafft. Sie spüren ihre Selbstwirksamkeit, wodurch ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt und somit zusätzlich ihr allgemeines Selbstvertrauen gefördert wird.
Zudem erfordert das Arbeiten im Team neben der Planung und Durchführung bestimmter Abläufe auch eine Anpassungsleistung und die Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Ziele müssen abgesprochen und gemeinsam erreicht werden. Dazu ist ein respektvolles Miteinander notwendig, bei dem man auch Bereitschaft zur Akzeptanz anderer Meinungen zeigen muss.
Die Werkstatt soll vorerst einmal im Monat nachmittags für ca. 3 Stunden geöffnet werden.
Je nachdem, welche weiteren Projekte angeboten werden, variieren die Öffnungszeiten.
Die festen Termine für die Fahrrad-Reparaturwerkstatt werden ausgehängt und per Mail verschickt.
Die Schülerinnen und Schüler können sich per Mail anmelden und ihr Problem kurz schildern, so dass schon vorab erste Absprachen bezüglich der Reparatur getroffen werden können. Wenn größere Reparaturen anfallen, begutachtet ein Betreuer das Fahrrad und legt fest, was zur Reparatur benötigt wird. Diese Liste wird an die Eltern geschickt, damit sie die Materialien beim Händler bestellen und ihr Kind sie zur Reparatur mitbringen kann.
Vor Beginn der Reparatur füllen die Schülerinnen und Schüler ein Formular aus, auf dem u.a. eingetragen wird, was zu reparieren ist und dass die Reparatur lediglich als Hilfe zur Selbsthilfe angeboten wird. Zudem wird auf dem Formular auf die Haftungsbegrenzung verwiesen.
Wer bei einem Termin spontan erscheint, wird nicht zurückgewiesen. Wir möchten auch für diejenigen Schülerinnen und Schüler, die nicht von zu Hause Reparaturmaterial bekommen, da sein. Dazu legen wir einen Fundus an gebrauchten und neuen Ersatzteilen an.
Sollte ein Fahrrad noch Garantie haben, wird es nicht repariert.
Am Burg-Gymnasium ist momentan kein immer zur Verfügung stehender Raum für die Fahrradwerkstatt vorhanden. Die Reparaturarbeiten finden daher in der Pausenhalle oder im Raum 5 statt. Bei gutem Wetter kann auch auf dem Schulhof repariert werden. Das ist möglich, weil wir eine mobile Reparaturwerkstatt in Form einer sehr gut bestückten fahrbaren Werkbank haben.
Dieses Projekt fördert die nachhaltige Mobilität. Es muss nicht gleich ein neues Fahrrad gekauft oder das Fahrrad in eine kostenpflichtige Werkstatt gegeben werden. Neben dem Schläucheflicken oder Bremsen einstellen können die Schülerinnen oder Schüler auch schwierigere Dinge wie das Einstellen der Schaltung oder das Austauschen der Ritzel lernen.
Wir unterbreiten zudem das Angebot, dass alte Fahrräder in der Werkstatt abgegeben werden und zum Aufbau eines Ersatzteillagers genutzt werden können. Nicht verwendbares Metall kann beim Wertstoffhof verkauft werden.
Außerdem können die Schülerinnen und Schüler lernen, alte Fahrräder wieder instand
zu setzen, um sie nach der Reparatur einem guten Zweck, z.B. der Flüchtlingshilfe zuzuführen.
Neben dem Betrieb der Fahrradwerkstatt können interessierte Schülerinnen und Schüler auch kleine Minischulungen besuchen. Für sie besteht die Möglichkeit, sich zu kleinen praktischen themengebundenen Kursen wie z.B. „Fahrradschlauch flicken-kinderleicht erklärt“ zu festen, vorher ausgehängten Terminen anzumelden.
Zudem können gespendete Fahrräder repariert werden und an Menschen, die sich kein Rad leisten können, abgegeben werden.
Da die Fahrradwerkstatt unentgeltlich arbeitet, freut sie sich über jegliche Unterstützung und Förderung durch die Schulgemeinschaft und durch außerschulische Institutionen.
Sachspenden werden gerne entgegengenommen.
Neuanschaffungen (größere Ersatzteile) müssen in der Regel von den Eltern der Schülerinnen und Schülern, die in die Werkstatt kommen, finanziert werden.