Schülerinnen und Schüler des Missionsgymnasiums Bardel und des Burg-Gymnasiums sahen am 29. April 2024 das Stück „Ein deutsches Leben“. Im Forum des BGB gastierte – dank der großzügigen Unterstützung der Bürgerstiftung Bad Bentheim – Brigitte Grothum. Sie spielte die Brunhilde Pomsel, die als Sekretärin im NS-Propagandaministerium des Joseph Goebbels tätig war. Nachstehend ist der Bericht der BGB-Schülerin Theresa Tsianakas zu lesen.
Am 29. April 2024 hatten wir, die Schülerinnen und Schüler des Missionsgymnasiums Bardel und des Burg-Gymnasiums Bad Bentheim, das Privileg, das Stück „Ein deutsches Leben“ im Forum des BGB zu erleben. Vor einem Publikum von rund 250 Schülern entfaltete sich eine Darbietung, die nicht nur fesselte, sondern auch zum Nachdenken anregte. Zwar traf das Stück nicht jeden Geschmack, denn es handelte sich um eher schwere Kost, insgesamt zeigten die Schülerinnen und Schüler jedoch Interesse.
Das Stück überzeugte vor allem durch die herausragende schauspielerische Leistung der Darstellerin Brigitte Grothum, die in der Rolle von Goebbels Sekretärin Brunhilde Pomsel eine neue, beinahe intime Sichtweise auf die NS-Zeit bot.
Es ließ uns in die schwierigen Zustände, wie die Arbeitslosigkeit und zunehmende Spaltung der Gesellschaft, blicken, die die Machtübernahme der NSDAP und die Radikalisierung im Laufe der dreißiger Jahre überhaupt erst möglich gemacht hatten. Wir hatten es bislang nur selten erlebt, dass uns eine Theateraufführung so im Gedächtnis blieb und zu Diskussionen über Geschichte und Moral anregte: Inwiefern war Brunhilde Pomsels Verhalten als Mitläuferin und Profiteurin des Regimes während und nach dem Krieg nachvollziehbar und vertretbar?
Die Aufführung von „Ein deutsches Leben“ war nicht nur ein Theatererlebnis, sondern auch eine Bildungserfahrung. Sie inspirierte zum Gedankenaustausch im Geschichtsunterricht und forderte die Schülerinnen und Schüler dazu auf, ihre eigenen Ansichten zu hinterfragen. Insgesamt war die Vorstellung ein kulturelles Ereignis, das uns beeindruckte.
Die Vorberichterstattung der GN findet sich online hier und als PDF hier.
Text: Theresa Tsianakas (BGB, Jgst. 12)