Angesichts von immer größer werdenden Wahlmöglichkeiten im Hinblick auf Studien- und Ausbildungsgänge einerseits und des um sich greifenden Fachkräftemangels andererseits luden Vertreter der Wirtschaft, der Agentur für Arbeit und der Schule am 11.09.24 zum Diskussionsabend zum Thema „Zukunftsperspektiven“ ein.
Uwe Heemann, Geschäftsführer der Firma bentec, Bettina Wever, Personalverantwortliche bei bentec, Le Thu Nguyen-Yalda, Beraterin bei der Agentur für Arbeit, und Hannelore Scholz, Beauftragte für Berufsorientierung am Burg-Gymnasium, diskutierten unter der Moderation von Steffen Vogt, Bildungsreferent bei der VME-Stiftung, Gründe für die zunehmende Orientierungslosigkeit von Schulabgängern sowie die Vor- und Nachteile von Ausbildung und Studium in den verschiedenen Variationen.
Dabei herrschte grundsätzliche Einigkeit über die Gleichwertigkeit der unterschiedlichen Berufsabschlüsse, zumal eine aktuelle Studie des IAB zu dem Ergebnis gekommen sei, dass die Unterschiede zwischen Ausbildung und Studium hinsichtlich der anschließenden Verdienstmöglichkeiten auf das ganze Erwerbsleben gerechnet schwänden. Während vor allem die Vertreter der Wirtschaft die vorteilhaften Aspekte einer Ausbildung oder dualer Studiengänge betonten, weil sie direkt praktische Erfahrungen und schnelle, gute Aufstiegsmöglichkeiten mit sich brächten und dabei auch noch bezahlt würden, brach Hannelore Scholz eine Lanze für ein allgemeiner angelegtes, klassisches Universitätsstudium, weil es neben der Vermittlung fachlicher Inhalte auch Kompetenzen mit sich brächte, die es ermöglichten, sich schnell ändernden Anforderungen anzupassen und sich neue Themengebiete zu erschließen. Frau Nguyen-Yalda wies v.a. darauf hin, dass es sehr stark von der Persönlichkeit eines Schulabgängers abhänge, welcher Weg der Richtige sei, und warb für eine fundierte Beratung.
Auch Fragen von Eltern bzw. Schülerinnen und Schülern wurden aufgegriffen, so dass u.a. die Fragen, wie man passende Angebote für duale Studiengänge finde und welche hilfreichen Internetseiten es gebe, thematisiert wurden. Da bereits eingangs die wichtige Rolle der Eltern für die Berufsorientierung ihrer Kinder betont wurde, war Moderator Steffen Vogt dankbar für diese Fragen, und Hannelore Scholz verband ihr Schlusswort mit dem Appell an die Eltern, sich auch in die schulische Berufsorientierung einzubringen.
Insgesamt war es ein informativer Abend, der zwar keine konkreten Antworten gegeben, aber viele unterschiedlichen Facetten zur Frage der Berufswahl beleuchtet hat.
Text: SLZ