Am Mittwoch, den 12.03.2025 sind wir – das sind 23 aufgeregte Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen, Frau Moss und Frau Bookholt und die Busfahrerin – um 8 Uhr von der Schule aus mit einem luxuriösen Bus losgefahren. Die Fahrt ist fast ohne Stau verlaufen und wir sind früher als erwartet in Frankreich angekommen. Dort wurden wir sehr herzlich begrüßt und von unseren Gastfamilien zu Hause aufgenommen.
Am nächsten Tag sind wir morgens nach Paris gefahren. Damit ist für viele ein Traum wahr geworden und wir wurden definitiv nicht enttäuscht. Gestartet sind wir beim Eiffelturm, anschließend haben wir eine Bootsfahrt auf der Seine gemacht und hatten dabei die Chance, touristengemäß sehr viele Fotos zu machen. Danach sind wir zu einem Park gelaufen (der Park, in dem 2024 die Olympischen Spiele waren) und haben dort ein Picknick gemacht. Unter dem Louvre bekamen wir die ersten anderthalb Stunden Freizeit und konnten diese nutzen, um Souvenirs zu shoppen oder das Einkaufszentrum zu erkunden. In dem Centre Pompidou sind wir einige Rolltreppen hochgefahren, um eine wunderschöne Aussicht auf Paris zu haben. Gegen Ende des Tages haben wir uns vor die noch nicht völlig wieder aufgebaute Notre-Dame de Paris gesetzt und ihrem Glockenläuten gelauscht. Leider konnten wir nicht reingehen, da es ziemlich voll und die Zeit zu knapp war. Erschöpft, aber glücklich, sind wir mit dem Bus wieder zur Schule gefahren, wo wir von unseren Gasteltern abgeholt wurden.
In verschiedenen Klassen und Stunden haben wir am Freitag zum ersten Mal einen französischen Schultag erlebt. Vor allem die jüngeren französischen Schülerinnen und Schüler waren neugierig und aufgeschlossen, haben uns einige Fragen gestellt und mit uns gespielt. Das Essen in der Mensa lief auch etwas anders ab als bei uns, hat aber unseren Geschmack getroffen. Überraschend war für uns die Strenge des Schulsystems: Die Kinder müssen Hefte mit sich führen, die sie bei allen möglichen Situationen, wie beim Reingehen in die Schule oder in besondere Räume wie das Foyer, vorzeigen sollen. Der Unterricht war interessant, auch wenn wir wegen des schnellen Sprechens auf Französisch nicht alles verstehen konnten. Nachmittags sind wir nach Rouen gefahren, wo wir eine Stadtrallye gemacht haben. Wir haben in kleinen gemischten Gruppen (deutsch-französisch) Rouen erkundet und so viel wie möglich für die Aufgaben in unserem Cahier herausgefunden. Es war sehr praktisch, dass die französischen Schülerinnen und Schüler mit Passanten schnell (und höflich) reden konnten, da wir so in kürzerer Zeit bei den Orten sein konnten. Zurück in Petit-Couronne haben wir bei Sonnenuntergang mit sehr vielen Austauschschülern zusammen Fußball gespielt.
Das Wochenende haben die Familien selbst organisiert. Einige sind ans Meer gefahren, andere haben Fußballspiele geguckt, sind Essen gegangen, haben Spiele gespielt oder sind noch einmal in eine der größeren Städte gefahren.
Am Montag haben wir uns als Gruppe zusammengesetzt und vom Wochenende erzählt. Danach hatten wir wieder eingeteilten Unterricht. In der Pause haben wir „Touché" gespielt, das ist das französische „Ticken" oder „Fangen". Nach der Schule hatten wir einen sportlichen Nachmittag in der Sporthalle, an dem wir Badminton gespielt haben. Zu Hause waren wir nur kurz, dann sind wir wieder zum Fußballspielen auf den Platz gegangen. Dabei haben wir mit allen Austauschschülern und ein paar ihrer Freunde gegen eine andere Mannschaft gespielt, die auch im Verein Fußball spielt und ziemlich gut war. Das hat unsere Freundschaften aber auch gestärkt.
Am Dienstag sind wir mit dem Bus zum l'Atrium in Rouen gefahren. Das Atrium ist ein Meeresmuseum. Dort haben wir eine Führung auf Englisch bekommen, während die französischen Schüler eine auf Französisch hatten. Um unser Heft auszufüllen und auf eigene Faust das Museum zu entdecken, hatten wir ungefähr eine Stunde Freizeit, in der auch einige Schüler und Schülerinnen in bequemen Sitzgelegenheiten geschlafen haben. Dank der Überzeugungskraft einiger Schülerinnen hatten wir anschließend freie Zeit in einem Einkaufszentrum in Rouen, in dem wir letzte Shoppingtouren machen, Souvenirs oder französisches Gebäck kaufen konnten. Eine Stunde später sind wir zum Picknicken an die Seine gegangen. Da gab es auch einen Spielplatz und eine Rutsche, die man statt der Treppe nutzen konnte. Gestärkt sind wir nach dem Picknick zur Schlittschuhhalle gelaufen. Man hat gemerkt, wie diejenigen, die am Anfang noch unsicher waren, sich immer mehr getraut haben. Wir haben zum Beispiel eine Kette gebildet und sind mit Hilfsstühlen durch die Halle gesaust. Es war auch schön zu sehen, dass sehr viel Rücksicht auf andere genommen wurde. Da viele sehr erschöpft waren, haben wir auf dem Rückweg den Bus genommen. Bei der Schule haben schon ein paar Eltern gewartet und weil das der letzte gemeinsame Abend war, haben wir ein Abschlussessen veranstaltet und gefeiert. Es wurden die Sieger der Stadtrallye gekürt und allen wurde für die gemeinsame Zeit gedankt. Bei einem offenen Ende konnten wir noch zusammensitzen und uns an einem Buffet mit mitgebrachten Getränken, Kuchen und Keksen bedienen.
Am Mittwoch haben wir die Heimreise angetreten und sind abends wieder in Bad Bentheim angekommen.
Text: Elin Kraft, 9b