Burg-Gymnasium
Bad Bentheim

Projekttag zur Erinnerungskultur und Bekämpfung von Rassismus am Burg-Gymnasium

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Freitag, 7.9.2018, 8:30 Uhr
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 9 und 10 des Burg-Gymnasiums betreten das Forum und staunen: Auf der Bühne war ein Trapez, Kegel, eine Matte zu sehen. Es sollte doch eine Lesung werden?!

Ines Rosemann, ehemalige Schülerin des BGB und jetzt Zirkusartistin und -pädagogin, und ihre drei Artistenfreunde von der Initiative CiNS (Circus im Nationalsozialismus) präsentierten die Geschichte der jüdischen Artistin Irene Bento, die, versteckt im Circus Adolf Althoff, der Deportation und dem Tod in der Gaskammer entkam.
Rezitationen aus ihrer Biographie (Der Clown und die Zirkusreiterin) wurden unterstrichen durch szenische Darstellungen und passende artistische Präsentationen. Besonders die Beschreibung der grausamen Behandlung Irene Bentos bei der Geburt ihres ersten Kindes durch nationalsozialistische Ärzte hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern.

In einem zweiten Block kam Kutlu Yurtseven, Mitglied der Kölner Rap-Band Microphone Mafia, zu Wort. Er hinterfragte den „Stolz" des Menschen auf seine nationale Herkunft („Dafür habt ihr nichts geleistet!") und beklagte das Schweigen der Mehrheit, auch der Mehrheit der Mitbürger mit Migrationshintergrund und die Untätigkeit bzw. die fehlerhaften Reaktionen des Staates gegenüber rassistischen Ausschreitungen seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Eindrucksvoll berichtete er von seinen persönlichen Bezügen zu den Geschehnissen um den NSU. Das verlorene Vertrauen in den Rechtsstaat müsse wiederhergestellt werden. Mit Blick auf Chemnitz und andere aktuelle Vorgänge betonte er, Gewalt jeder Art sei generell abzulehnen. Das, was regieren solle, sei die Menschlichkeit.
Alle Akteure des Vormittags erläuterten in ihren Schlusserklärungen ihre persönliche Motivation, dieses Projekt an Schulen durchzuführen. Sie appellierten an die Schülerschaft: Ausgrenzung von Menschen, egal wann und wo, geht uns alle an.

Anschließend begann der dritte Teil des Projekttages für interessierte Schülerinnen und Schüler. Sie konnten in Workshops eigene Rap-Texte zum Thema Rassismus/Vorurteile/Ausgrenzung anderer schreiben oder eine fiktive Nachrichtensendung filmen, in der aus dem Jahr 2048 auf das Jahr 2018 zurückgeblickt wird. Die Präsentation der Ergebnisse beendete den Projekttag. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler bewerteten das Projekt uneingeschränkt positiv.

Am Vorabend des Projekttages hatten Lehrkräfte und Schüler und Schülerinnen des Burg-Gymnasiums Gelegenheit, im Komplex, dem Jugendhaus in Schüttorf, das Konzert der Microphone Mafia mit Esther Bejarano und ihrem Sohn zu erleben. Frau Bejarano, die ihr Leben dem Kampf gegen Rassismus widmet, ist 94 Jahre alt und hat das Konzentrationslager Auschwitz als Angehörige des Mädchenorchesters überlebt. Mehr als zwei Stunden stand die alte Dame auf der Bühne und sang jüdische Lieder, auch Widerstandslieder mit einer Inbrunst, die bei allen Zuhörern großen Respekt und Bewunderung auslösten. Die Kombination mit den Rappern wirkte dabei erstaunlich homogen, Kutlu Yurtseven und sein Kollege bezeichneten sich denn auch als ihre „Enkel.

Text: Sabine Engelbertz/Petra Meyer-Niehaus

Termine

Lateinexkursion nach Xanten ins RömerMuseum

Ort: R-5

JS 12: 14.00 Uhr (nur für Lehrkräfte)

JS 13: 14.30 Uhr (nur für Lehrkräfte)

 

Ort: R-5

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