Rent A Jew – der provokante Name einer Möglichkeit, mit jungen Juden ins Gespräch zu kommen, entspricht Maxim (21-jähriger Jurastudent aus Münster) zufolge dem trockenen jüdischen Humor. Gemeinsam mit dem 42-jährigen Kfz-Gutachter aus Bad Bentheim stellte er sich den Fragen der Religionsschülerinnen und -schüler der Jahrgangsstufe 11.
Aber vorher wurden das Vorwissen und die Vorurteile der Jugendlichen erfragt. Diese erstaunte z.B., dass das 5000 Jahre alte Judentum schon (mit den Römern) vor dem Christentum nach Deutschland kam. Wieso sind Juden, obwohl sie in Deutschland und weltweit eine verschwindend geringe Minderheit darstellen, Hassobjekt und Thema vieler Diskussionen? Die (auch in der Schülerschaft) vorhandenen Klischees und die Klärung ihrer Herkunft ergaben Antworten auf diese Frage.
Die beiden Männer stellten sich allen Schülerfragen nach Feiertagen, Essensvorschriften, Stellung der Frau, Beschneidung, Konversion zum Judentum, Heirat, Begräbniskultur und Messiashoffnung und zeichneten ein Bild des vielfältigen jüdischen Lebens und Denkens.
„Es gibt keinen Papst, kein Dogma – und es gibt nie zwei Juden, die einer Meinung sind“, war eine Erklärung für diese Vielfalt.
Der Gong unterbrach das lebhafte Gespräch zwischen interessanten Gästen und interessierten Schülerinnen und Schülern. Diese Begegnung, die einen individuellen Einblick in das jüdische Leben in Deutschland heute ermöglicht, wird hoffentlich nicht das letzte Mal am Burg-Gymnasium stattgefunden haben.