„Woyzeck“-Aufführung des Kurses DS 12

„Ein guter Mensch.“ So bezeichnet der Hauptmann den Protagonisten Franz Woyzeck im 1836 von Georg Büchner verfassten Stück „Woyzeck“, welches der Kurs Darstellendes Spiel der Jahrgangsstufe 12 unter der Leitung von Kirsten Sicking vergangene Woche (06. und 07.03.2024) auf die Bühne gebracht hat.

Friedrich Johann Franz Woyzeck (Moritz Lohrberg) ist ein armer Soldat, der in einer kleinen Garnisonstadt des 19. Jahrhunderts lebt. Mit seiner Freundin Marie (Louisa Prondzinski) hat er ein uneheliches Kind. Um sich und seine kleine Familie ansatzweise über Wasser halten zu können, arbeitet er (für wenig Lohn) für den Hauptmann (Franziska Schultjan). Da sein Verdienst dort keineswegs für ihn, Marie und ihren gemeinsamen Sohn ausreicht, lässt er sich zusätzlich vom Doktor (Naike Heemann) für ein grausames Menschenexperiment ausnutzen. Dieser will nämlich den menschlichen Zerfall beobachten und lässt Woyzeck fortan nur noch Erbsen essen. Woyzeck verliert allmählich seinen Verstand, er hört Stimmen und leidet immer mehr unter Wahnvorstellungen. Als ihm zu allem Überfluss seine Geliebte Marie mit dem ihm weit überlegenen Tambourmajor (Daniel Blum) fremdgeht, erreicht sein psychischer Verfall den Tiefpunkt. Woyzeck ersticht Marie und lässt sie im Wald zurück.

Ebenfalls zu sehen waren in dieser modernisierten Version des Klassikers die Geschichte des Autors Georg Büchner (Yanina Kohla) und seiner damaligen Geliebten Minna Jaeglé (Angelina Raaz). Durch die hinzugefügten Zwischensequenzen wurde die Entstehungsgeschichte des Dramas erläutert. Man bekam einen Einblick in das Leben Büchners, seine Verbindung zu Minna und die Zustände im Land, unter denen die Unterschicht leiden musste. Eindrücklich wurde den Zuschauern vermittelt, was Büchner mit seinem Werk, welches auf einer wahren Begebenheit beruht, ausdrücken wollte.

Unter der Leitung von Tomke Boomgaarden untermalte das Schulorchester die Inszenierung musikalisch. Des Weiteren unterstützte der Kunst-Leistungskurs unter der Leitung von Janett Jaschke das Bühnenbild mit beeindruckenden Kunstwerken, die das Publikum auf großer Leinwand während der ganzen Vorstellung bewundern durfte. Das Zusammenspiel der drei musisch-künstlerischen Schulfächer sorgte am Abend des 06.03.2024 für große Emotionen, beim Publikum wie auch hinter der Bühne. Hauptdarsteller Moritz Lohrberg beschreibt seine Erfahrungen als „Woyzeck“ wie folgt: „Das war echt eine unfassbare Rolle! Anfangs habe ich nicht gedacht, dass ich Woyzeck so verrückt spielen könnte. Das Zusammenspiel mit den anderen auf der Bühne war ein einzigartiges Erlebnis, das ich nicht so schnell vergessen werde! Vielen Dank an alle, die da waren.

Weitere Stimmen zur Aufführung:

„Das Stück ist, seit ich in den Sommerferien die Rahmenhandlung geschrieben und den Text bearbeitet habe, eine Herzensangelegenheit für mich geworden und ich bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis: Eine grandiose Leistung eines hervorragenden und selbstständigen Kurses, die zu Recht mit Begeisterung vom Publikum aufgenommen wurde und mit Standing Ovations belohnt wurde!“ Kirsten Sicking

„Mir ist es anfangs ziemlich schwer gefallen, mich in die Rolle der Marie hineinzuversetzen. Einige Szenen waren wirklich anspruchsvoll und ich hatte Bedenken, ob ich sie authentisch rüberbringen könnte. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich Vertrauen in meinen Kurs, Frau Sicking und mich selbst hatte. Unsere Version des Stücks war wirklich toll und ich finde, wir waren eine super Truppe, hinter und auf der Bühne!“ Louisa Prondzinski