Burg-Gymnasium
Bad Bentheim

Projektbericht Frau Meyer-Niehaus ( Ljubljana)


Multiculturalism -Teacher's Role in the Integration Process of Immigrant Children

In-service training in Ljubljana vom 06. bis 12. November 2016

Inhaltliche Ziele
Das Seminar beschäftigte sich mit den besonderen Herausforderungen multikulturellen Lernens in Schulen. Dabei sollte die Lehrerrolle unter den institutionellen Bedingungen von Schule in den Blick genommen werden. Es wurden Programme und Projekte vorgestellt, die für eine erfolgreiche Integration von zugewanderten Schülerinnen und Schülern eingesetzt werden können. Wichtig waren den Veranstaltern der wechselseitige Informationsaustausch und die Diskussion zwischen Referenten und Teilnehmern. Deshalb wurden wir gebeten, vorab eine kurze Präsentation unserer Schule und der von uns eingesetzten speziellen Maßnahmen zur Integration zugewanderter SchülerInnen vorzubereiten.
Teilnehmer
Die Teilnehmer kamen aus Spanien (2), Griechenland (2), Dänemark (3), Norwegen (1), Schweden (10!), Deutschland (3). Sie arbeiten alle als Lehrer an unterschiedlichen Schulformen (Primar- und Sekundarstufenschulen).
Verlauf
Das Seminar begann Sonntagabend um 18.00 Uhr mit einer Einführung und Vorstellungsrunde sowie Kennenlernspielen, gefolgt von einem gemeinsamen Abendessen in der Altstadt von Ljubljana, das von einer afrikanischen Gruppe einer Migranteninitiative gekocht worden war (sehr lecker!).
Am Montag empfing uns eine slowenische Mitarbeiterin einer NGO, deren Arbeitsgebiet der Einsatz von Praktikanten/Freiwilligen in Schulen war. Sie führte zunächst in das Thema Kultur-was ist das? ein und machte uns mit Hilfe einiger kleiner Übungen mit der Situation von Migranten vertraut: Wie fühlt man sich, wenn man die Sprache der anderen gar nicht versteht, nicht verbal kommunizieren kann und auch das Verhalten der anderen nicht immer richtig deuten kann? Anschließend wurden die Anforderungen an Lehrende in interkulturellen Lernsituationen thematisiert. Am späten Nachmittag gab es eine Stadtführung durch das schöne Ljubljana.
Der Dienstag wurde von einer Psychologin gestaltet. Wir befassten uns vertiefend mit der psychologischen Herausforderung, der sich Migrantenkinder (speziell Flüchtlinge) sowie deren Eltern stellen müssen, und entwickelten in Gruppen unterstützende Maßnahmen, die in der Gemeinde und in Schulen ergriffen werden können, um diesen zu helfen (kleine Auswahl: Tutorensysteme, Familienbetreuer, Studenten/Schüler als Lernhelfer, Leselernhelfer, ehemalige Migranten als Unterstützer etc). Die Referentin berichtete anschließend von dem slowenischen Programm „Successful Integration of Immigrant children".
Slowenien hat sich bereits seit längerem mit einer starken Einwanderungswelle aus Albanien, Rumänien und Mazedonien auseinanderzusetzen und deshalb spezielle Projekte an staatlichen Schulen installiert. Zwei Beispiele dafür bekamen wir am Mittwoch im Rahmen einer Exkursion nach Koper (Ort gelegen an der Mittelmeerküste) vorgeführt, wo wir zwei Schulen besichtigten: eine Grundschule mit hohem Migrantenanteil sowie ein Berufsschulzentrum, in dem technische Ausbildungswege für Migranten angeboten werden.
Die Vorstellung des Projekts an der Grundschule übernahm die Projektleiterin, eine Sozialarbeiterin, die eng mit den unterrichtenden Lehrern zusammenarbeitet. Sie entwickelt für jeden Schüler einen individuellen Lern- und Förderplan, den sie mit den Lehrern gemeinsam bespricht und dessen Durchführung sie von den Lehrern einfordert. Diese besondere Stellung einer Sozialarbeiterin im System Schule hat alle Teilnehmer überrascht. Zur Veranschaulichung hatte sie eine Schülerin mitgebracht, die uns von ihrem schulischen Werdegang berichtete (sie kam aus Albanien). An der Berufsschule wurden uns laufende Unterrichtsgruppen gezeigt sowie Projekte präsentiert. Beide Schulen haben mich sehr beeindruckt durch ihre sehr gepflegte hochwertige Innenausstattung und die angenehme Atmosphäre dort.
Am Donnerstag gab uns eine Referentin aus dem Primarbereich Einblick in ihre schulische Arbeit mit Migrantenkindern. Die Teilnehmer aus den skandinavischen Ländern teilten ihre Praxiserfahrungen aus ihren Schulen mit, es entwickelte sich ein reger Austausch zwischen allen Teilnehmern zum Thema interkulturelles Lernen.
Am Freitag erfuhren wir von der Referentin, die uns am Montag in das Thema eingeführt hatte, an welchen Projekten sie beteiligt war. Es ging um die Einsatzmöglichkeiten von Freiwilligen/Praktikanten in Schulen zur Unterstützung der Lehrkräfte. Die Teilnehmer betonten am Schluss, dass man dieses lobenswerte Engagement nicht als Ersatz für professionelle und auch angemessen entlohnte Fachkräfte an Schulen ansehen sollte.
Am Samstag konnten alle Teilnehmer ausführlich Feedback geben. Es wurden zwar einige Kritikpunkte genannt, das überwiegende Fazit fiel jedoch sehr positiv aus, zumal die Organisation der gesamten Veranstaltung hervorragend geklappt hatte. Alle Teilnehmer lobten die freundliche und offene Atmosphäre im Kurs, man tauschte seine Mailadressen aus, um weiter in Kontakt bleiben zu können. (M-N)

 

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